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eleonore:projekte:radiokunst_qo100 [2021/03/03 12:23]
fx [Der Bakensender]
eleonore:projekte:radiokunst_qo100 [2021/03/30 02:54] (current)
fx
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-==== Aufgehender Stern ====+==== seit 2020 "Aufgehender Stern Es'HAil ==== 
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 +[[::en:eleonore:projekte/radiokunst_qo100|english]] 
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 +[[:eleonore:wspr|WSPR Baken Sender]]  
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 +[[http://donowtic.com/doku.php?id=1.space:start|Neben den historischen Kunst - Raum - Projekten]] im elektromagnetischen Feld startet 2020 ein neues Satelltenprojekt. 
 +Ueber den [[https://de.wikipedia.org/wiki/Es%E2%80%99hail-2|Amateurfunksatellit ]] El'Hail  oder **QO100'** sollen SSTV Sendungen stattfinden. 
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 +[[https://eshail.batc.org.uk/nb/|Web-SDR als "Ground Control"]] 
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 +73 
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 +OE5FXC 
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 === Der Elektromagnetische Raum - No Border, No Nation ===  === Der Elektromagnetische Raum - No Border, No Nation === 
  
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 Hoerbeispiel  Hoerbeispiel 
  
-Bild nach der Übertragung+mode scotty 2 {{ :eleonore:projekte:websdr_recording_2021-03-02t14_44_45z_10489580.0khz.wav |}} 
 +mode scotty1 {{ :eleonore:projekte:websdr_recording_2021-03-02t14_36_05z_10489590.0khz.wav |}} 
 + 
 +[{{:eleonore:projekte:20210310_111636_880653738.png?200|Das erste übertragene Bild}}]
  
 Vom 19.06 - 28.11.2021 sind wir mit Projket bei einer Radiokunst-Ausstellung im Espace Multimedia Gantner in Belfort(FR) eingeladen. Vom 19.06 - 28.11.2021 sind wir mit Projket bei einer Radiokunst-Ausstellung im Espace Multimedia Gantner in Belfort(FR) eingeladen.
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 ==== Warum wir nun auf Inseln arbeiten und von dort Signale senden ==== ==== Warum wir nun auf Inseln arbeiten und von dort Signale senden ====
  
-==== Der Bakensender ====+{{ :eleonore:projekte:websdr_recording_2021-03-17t21_48_21z_10489635.8khz.wav |}} 
 +==== Die Bakensender ====
  
 Die Informationsgesellschaft fordert immer mehr logische Entscheidungen. Im Gegensatz dazu bietet die Kunst alternative Möglichkeiten emotionale Informationen als Entscheidungshilfen  zu nutzen. KünstlerInnen, die mit Technologie arbeiten, verwendeten früher den Arbeitsbegriff „Medienkunst“, heute beziehe ich mich nur mehr auf einen allgemeinen Kunstkontext im Umgang mit Technologie und Gesellschaft.  \\ Die Informationsgesellschaft fordert immer mehr logische Entscheidungen. Im Gegensatz dazu bietet die Kunst alternative Möglichkeiten emotionale Informationen als Entscheidungshilfen  zu nutzen. KünstlerInnen, die mit Technologie arbeiten, verwendeten früher den Arbeitsbegriff „Medienkunst“, heute beziehe ich mich nur mehr auf einen allgemeinen Kunstkontext im Umgang mit Technologie und Gesellschaft.  \\
-Die Forderung nach mehr emotionalen Entscheidungen in unserem Alltag ist zwar auch von Leuten zu hören die eine technologische Entwicklung generell ablehnen und über neue konservative Werte  unserer Gesellschaft überschaubarer machen wollen. Aber Evolution lässt sich zum Glück  nicht aufhalten. Die Gegenwart ist zwar von einer Informationstechnologie geprägt die sich meiner Meinung nach im Moment eindimensional entwickelt, aber unausweichlich auf uns zu kommt.  Diese eindimensionale Entwicklung erkennt man am verloren gegangen Begriff der „Netzkunst“.  Die Position der Medienkunst ist gefestigter, denn sie entwickelte sich aus der analogen Maschinenkunst und hat dadurch noch gute Argumente. Außer für ein paar IndividualistInnen schlitterte sie aber im digitalen Zeitalter weit in eine unbedeutende Abseitsposition. Kunst sollte und müsste aber Technologie und Gesellschaft reflektieren. Die Schwierigkeit sehe ich hier aber, dass KünstlerInnen und andere kritische Personen in der Informationsgesellschaft keine unabhängige Information mehr bekommen können. Unsere Informationsgesellschaft ist zunehmend durch die Regeln der Marktwirtschaft und von kalkulierbaren Benutzerprofilen geprägt. Firewalls im Internet reichen nicht mehr aus, um sich davor zu schützen. Der Großteil der Information, die uns erreicht, ist über Filter manipuliert. Kontextfreie Arbeitsräume werden durch die global vernetzte Welt immer kleiner, deswegen suchen wir nach abgeschiedenen Orten, um dort arbeiten zu können. Wir sind zur Übereinkunft gekommen, dass schwimmende Inseln durch ihre Isolation mehr Freiheit bieten, um über die Probleme der Gegenwart nachzudenken. Unsere Inseln haben wir uns so eingerichtet, das wir auch zwei externe KünstlerInnen auf diese einladen können. Für sie konstruierten wir weitgehend autonome Lebensbedingungen, dazu gehören auch Strom- und Trinkwasserversorgung. \\ +Die Forderung nach mehr emotionalen Entscheidungen in unserem Alltag kommt auch von Personen eine technologische Entwicklung  ablehnen. Aber Evolution lässt sich zum Glück  nicht aufhalten. Die Gegenwart ist zwar von einer Informationstechnologie geprägt die sich meiner Meinung nach im Moment eindimensional entwickelt, aber es ist kein Grund Technologie abzulehnen.  Diese eindimensionale Entwicklung erkennt man am verloren gegangen Begriff der „Netzkunst“.  Die Position der Medienkunst stabiler, denn sie entwickelte sich aus der analogen Maschinenkunst und hat dadurch noch halbwegs gute Argumente. Außer für ein paar IndividualistInnen schlitterte sie aber über das digitale Zeitalter weit in eine unbedeutende Abseitsposition. Kunst sollte und müsste aber Technologie und Gesellschaft reflektieren. Die Schwierigkeit sehe ich hier in einer freien unabhängigen Information die sich KünstlerInnen und andere kritische Personen nicht mehr so einfach beschaffen können. Unsere Informationsgesellschaft ist zunehmend durch die Regeln der Marktwirtschaft und von kalkulierbaren Benutzerprofilen geprägt. Firewalls im Internet reichen nicht mehr aus, um sich davor zu schützen. Der Großteil der Information, die uns erreicht, ist über Filter manipuliert. Kontextfreie Arbeitsräume werden durch die global vernetzte Welt immer kleiner, deswegen suchen wir nach abgeschiedenen Orten, um dort arbeiten zu können. Wir sind zur Übereinkunft gekommen, dass schwimmende Inseln durch ihre Isolation mehr Freiheit bieten, um über die Probleme der Gegenwart nachzudenken. Unsere Inseln haben wir uns so eingerichtet, das wir auch zwei externe KünstlerInnen auf diese einladen können. Für sie konstruierten wir weitgehend autonome Lebensbedingungen, dazu gehören auch Strom- und Trinkwasserversorgung. \\ 
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 **Als Zeichen unserer Aktivität wollen wir von den Inseln ein regelmäßiges Signal senden. Unabhängig vom Internet soll dieses Sendezeichen als Leuchtfeuer für eine mögliche freie Kunst in einer global vernetzten Welt stehen.  Diese Leuchtfeuer könnten zu einem wichtigen Instrument werden, um durch diese turbulente Zeit zu navigieren. Sie könnten für ein Bollwerk in der Brandung der Informationsgesellschaft stehen.**   \\ **Als Zeichen unserer Aktivität wollen wir von den Inseln ein regelmäßiges Signal senden. Unabhängig vom Internet soll dieses Sendezeichen als Leuchtfeuer für eine mögliche freie Kunst in einer global vernetzten Welt stehen.  Diese Leuchtfeuer könnten zu einem wichtigen Instrument werden, um durch diese turbulente Zeit zu navigieren. Sie könnten für ein Bollwerk in der Brandung der Informationsgesellschaft stehen.**   \\
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 Elektromagnetische Wellen in verschiedenen Frequenzbereichen verhalten sich sehr unterschiedlich. In den hohen Frequenzen verhalten sie sich unter Umständen wie Licht. Je niedriger die Frequenz wird, desto müheloser durchdringen sie architektonische Hindernisse. Die Ausbreitung der Funkwellen erfolgt über Landesgrenzen hinweg. Ein Haupteinsatzbereich liegt eigentlich in der Kommunikation. Ein Bakensender dient meist nur zur Orientierung und Ortung von Dingen wie z.B. Radar und GPS. In der Flugsicherheit heißen die Bakensender oft Funkfeuer. Funkfeuer sind stark gerichtete Funkwellen, die, wie bei einem Leuchtturm, kreisförmig ausgestrahlt werden. An diesem unsichtbaren „Strahl“ können sich z.B. Flugzeuge bei schlechten Sichtbedingungen orientieren. Unser Bakensender arbeitet im Kurzwellenbereich und könnte auch als ungerichtetes Funkfeuer bezeichnet werden.\\ Elektromagnetische Wellen in verschiedenen Frequenzbereichen verhalten sich sehr unterschiedlich. In den hohen Frequenzen verhalten sie sich unter Umständen wie Licht. Je niedriger die Frequenz wird, desto müheloser durchdringen sie architektonische Hindernisse. Die Ausbreitung der Funkwellen erfolgt über Landesgrenzen hinweg. Ein Haupteinsatzbereich liegt eigentlich in der Kommunikation. Ein Bakensender dient meist nur zur Orientierung und Ortung von Dingen wie z.B. Radar und GPS. In der Flugsicherheit heißen die Bakensender oft Funkfeuer. Funkfeuer sind stark gerichtete Funkwellen, die, wie bei einem Leuchtturm, kreisförmig ausgestrahlt werden. An diesem unsichtbaren „Strahl“ können sich z.B. Flugzeuge bei schlechten Sichtbedingungen orientieren. Unser Bakensender arbeitet im Kurzwellenbereich und könnte auch als ungerichtetes Funkfeuer bezeichnet werden.\\
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-Wir entschieden uns für die Kurzwelle als Kommunikationsschnittstelle, da dieser Frequenzbereich Gebäude durchdringt und nicht an Landesgrenzen endet. Unser Informationsraum wird scheinbar von Architektur und Gebietsansprüchen befreit. 555. Die elektromagnetische Welle ist unsichtbar und steht mit der haptischen Welt nur über eine Antenne in einem direkten Zusammenhang. Die Länge der Antenne ist immer ein Vielfaches der Wellenlänge der Funkfrequenz. Diese Resonanz ergibt sich aus der Lichtgeschwindigkeit geteilt durch Anzahl der Schwingungen pro Sekunde. Unsere Schnittstelle ist also nur ein 20m langer Draht. +Wir entschieden uns für beide Frequenzbereiche: Der Kurzwelle und den Satellitenbändern als Kommunikationsschnittstelle.  
- +Die elektromagnetische Welle ist unsichtbar und steht mit der haptischen Welt nur über eine Antenne in einem direkten Zusammenhang. 
 +Die Kurzwellen durchdringt Gebäude und endet nicht an Landesgrenzen und befreit somit unser Schnittstelle von Architektur und Terretorien. Da die Länge der Antenne immer ein Vielfaches der Wellenlänge der Funkfrequenz ist ergibt sich eine Resonanz aus der Lichtgeschwindigkeit geteilt durch Anzahl der Schwingungen pro Sekunde. Unsere Schnittstelle ist im Kurzwellenbereich also nur ein 20m langer Draht.
  
 Bild FUNKFEUER muehlviertel funkfeuer wien ist schon bei armin Bild FUNKFEUER muehlviertel funkfeuer wien ist schon bei armin
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 BILD funkfeuer janki BILD funkfeuer janki
  
-Neben dem Kuzwellenbereich verwenden wir aber auch den Amateurfunksatelliten QO100 um regelmässige Aussendungen zu machen. Über diesen Amateurfunksatellit erreichen wir eine ein grosse Flächenabdeckung siehe Abdeckungsskizze. Ein Satellit benutzt sehr hohe Frequenzen und die Wellen verhalten sich Licht. Sie durchdringen kaum Gebaeude und man benötigt eine freie Sicht in Richtung der Satellitenposition. Ein geosationärer Satellit befindet sich auf mindestens 36.000 km Höhe, ca auf einem Zehntel der Entfernung zum Mond. Er "schwebt" scheinbar in einem nationalfreien Raum und passt aus diesem Grund auch in unser Thema NO BORDER - NO NATION +Neben dem Kuzwellenbereich verwenden wir aber auch den Amateurfunksatelliten QO100 um regelmässige Aussendungen zu machen. Über diesen Amateurfunksatellit erreichen wir eine ein grosse Flächenabdeckung siehe Abdeckungsskizze. Ein Satellit benutzt sehr hohe Frequenzen und die Wellen verhalten sich Licht. Die Antenne ist nur einige mm lang und die Frequenzen durchdringen kaum Gebaeude und man benötigt eine freie Sicht in Richtung Satelliten. Ein geosationärer Satellit befindet sich auf mindestens 36.000 km Höhe, ca auf einem Zehntel der Entfernung zum Mond. Er "schwebt" scheinbar in einem nationalfreien Raum und passt aus diesem Grund auch in unser Thema NO BORDER - NO NATION 
            
  
 BILD AUSBREITUNG REFLEXIONEN DER KURZWELLE BILD AUSBREITUNG REFLEXIONEN DER KURZWELLE
  
-Die Information, die ausgesandt wird, steht stellvertretend für das gesamte kybernetische und sozialen komponennten der KLunstinstallation. Die Information die ausgesandt wird positioniert uns über einen freien elektromagnetischen Raum in der Informationsgesellschaft. Das Bild, das ausgesendet wird, hat keinen vordergründigen systemrelevanten oder politischen Inhalt. Der Bildinhalt hat auch nichts mit der künstlerischen Position der Installation zu tun.  Die Aussendung selbst ist die künstlerische Arbeit. Als Informationen sind auf dem Bild lediglich der Zeitpunkt der Aussendung, die Koordinaten, Internetadresse, Leistung und das Rufzeichen des Senders vermerkt. Wir hoffen auf viele Empfangsberichte aus der ganzen Welt, denn über diese können wir die Reichweite unserer  Sender kontrollieren. Die Berichte können über unsere Internetseite http://oe5fxc.xav.net eingegeben werden.    +Die Information, die ausgesandt wird, steht stellvertretend für das gesamte kybernetische und sozialen Komponente der Kunstinstallation. Die Information die ausgesandt wird positioniert uns über einen freien elektromagnetischen Raum in einer Gesellschaft die nur mehr von einem Informationsmedium geprägt ist. Das Bild, das ausgesendet wird, hat keinen vordergründigen systemrelevanten oder politischen Inhalt. Der Bildinhalt hat auch nichts mit der künstlerischen Position der Installation zu tun und kann Menschen direkt ohne Internet erreichen.  Die Aussendung selbst ist die künstlerische Arbeit und das Interface zum Menschen. Als Informationen sind auf dem Bild lediglich der Zeitpunkt der Aussendung, die Koordinaten, Internetadresse, Leistung und das Rufzeichen des Senders vermerkt. Wir hoffen auf viele Empfangsberichte aus der ganzen Welt, denn über diese können wir die Reichweite unserer  Sender kontrollieren. Die Berichte können über unsere Internetseite http://oe5fxc.xav.net eingegeben werden.